MEMI Buchtipp |
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Logic Audio Windows/MacintoshWizoo Guide für den Audioteil
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Peter Gorges' Firma WIZOO hat es sich auf die Fahnen geschrieben, Homerecording-Artisten und Profis mit Buch- und Softwareprodukten zum Thema elektronische Musikproduktion zu beglücken. Neben diversen Sampling-CD-ROMs finden sich deshalb auch die Wizoo-Guides im Programm, mit denen der Benutzer diverser Hard- und Software auch die Tricks herauskitzeln soll, die nicht im Handbuch stehen.
Autor ist Dave Bellingham, ein Logic-Guru aus Australien, der dort auch eine fundierte und von mir häufig frequentierte Website zu Logic betreibt und an der Wizoo-Lounge des Keyboards-Magazins mitwirkt. Vor Übersetzungsartefakten sollte sich niemand fürchten, der Text wirkt sehr flüssig. Bei ansprechendem Design sind die Bücher nicht eben "dicke Schinken". Jeweils rund 200 Seiten wollen dem Logic-Benutzer die Kniffe zeigen, die er noch nicht kennt. Damit sind sie außerordentlich praxisbezogen konzipiert, können und wollen aber auf gar keinen Fall das Studium des Handbuchs ersetzen. Man muss sich also mit Logics Grundlagen und Bedienung bereits auskennen oder zumindest beide Bücher parallel lesen, was sich besonders für diejenigen empfiehlt, die schnell einsteigen wollen oder müssen. Hinzu kommt, dass hier nur die Audio-Features von Logic behandelt werden, MIDI bleibt außen vor. Meinetwegen, es verursacht ohnehin weit weniger Probleme als der Audioteil und wird durch Unmassen von Artikeln in Magazinen und dem WWW abgedeckt. Der Inhalt
Danach steigt Bellingham in die Verwendung von Audio in Logic ein. Wie man mit Arrange- und Audio-Fenster richtig und zeitsparend umgeht, ist ein wenig zu offensichtlich, um daraus ein eigenes Kapitel zu machen, aber der Einstieg in diese Materie klappt zumindest schneller, als hätte man nur das Handbuch vor sich. Ohne besagte Grundkenntnisse aus dem Handbuch steht man aber ebenso verlassen da - paralleles Lesen ist also angesagt. Wer vorher schon Logic-User war, blättert einfach drüber... ... und landet bei der Digital Factory. Hier wird kurz und knapp erklärt, wozu diese dient, was die üblichen Anwendungsgebiete sind und mit welchen kleinen Tricks man die Arbeit damit versüßen kann. Besonders interessant erscheinen hier die Hinweise auf die kreative Verwendung der Factory. Das Handbuch ist hier eindeutig nüchterner gehalten, der Nutzwert des Kapitels ist also auch für Logic-Kenner nicht unerheblich. Etwas umfassender hätte das Ganze aber trotzdem ausfallen können. Im Folgenden geht es um das richtige Routen der Logic-Effekte. Grundlagen eines Mischpultes werden erläutert, was für Profis sicher irrelevant ist, weil es ohnehin zum täglichen Hardware-Handwerkszeug gehört. Wo sie es jedoch in Logic finden, mag auch für diese Gruppe nützlich sein. Einsteiger, die weder von Mixertheorie noch von Logic viel wissen, erfahren hier alles Nötige zu Signalfluss, Inserts, Sends, Bussen und deren Verwendung. Direkt anschließend geht's um die Automation von Mischpulteinstellungen, einem wichtigen Punkt der täglichen Arbeit. Ein sehr ausführliches Kapitel widmet sich den EQs in Logic. Hier wird nicht nur die essentielle (und für Profis wiederum redundante) Theorie zu Frequenzen und EQ-Typen erklärt, sondern es werden auch wieder Anwendungsbeispiele und kreative Kniffe beschrieben. Mein Lieblingskapitel, prima ergänzt durch einen nachfolgenden Überblick über alle neuen Logic-Plug-Ins, ihre Besonderheiten und die zugehörigen Tipps. Sehr praktisch auch sind die Ausführungen über Track Bouncing und die abschließenden Mix-Tricks, die zu einer effektiven, ressourcenschonenden und schnellen Arbeit mit Logics Audiofunktionen anleiten. Der Aufbau
Ein Kritikpunkt sei aber erlaubt: Sobald die Marginalien mit Screenshots, Schaubildern oder Aufzählungen zusammenfallen, wird es für den Leser leicht unübersichtlich, so dass er nicht immer weiß, was er jetzt zuerst betrachten soll. Die Schaubilder könnten auch etwas schöner gestaltet sein - man bekommt den Eindruck, es sei nicht immer genug Platz gewesen (siehe Beispiel oben). Da hilft vielleicht das Querformat auf einer extra Seite... Die beiliegende CD-ROM... bietet neben nützlicher Musik-Shareware, Plug-In-Demos, Dave Bellinghams Logic-Webpage und dem Wizoo-Katalog die zum Buch passenden Beispiel-Dateien in Form von Logic-Songs. Diese demonstrieren an Hand einiger Wizoo-Samples den Umgang mit den beschriebenen Funktionen. Der Nutzwert ist hoch, es gibt eigentlich keinen Byte-Müll, wie man ihn von manch anderen Begleit-CDs kennt. Der ein oder andere Link funktioniert leider nicht, aber das sind Kleinigkeiten. Interessanterweise funktionieren die Logic-4-Songs auch bei Version 3.6 (die meinige). Man bekommt lediglich einen Hinweis, dass der Song aus einer anderen Version kommt und dass die neuen Plug-Ins nicht vorhanden sind. Beispieldateien für Digital Factory und Sample Editor können aber - ebenso wie das Buch selbst - auch für Leute interessant sein, die noch hinterm Mond zu Hause sind (oder sich keinen neuen Rechner für Logic 4 anschaffen wollen ;-). FazitObige Ausführungen klingen durchaus positiv und sollen es auch sein. Trotzdem befürchte ich, dass Wizoo mit diesem Buch ein kleines Zielgruppenproblem hat: Wer Logic schon lange intensiv und/oder professionell nutzt, hat sicher schon die richtige Hardware, kennt Digital Factory und den Sample Editor genauso auswendig wie einige der Kniffe und braucht sich auch über Mixtechnik und -theorie nichts erzählen zu lassen. Hier bringt das Buch also wenig Neues - außer dass in Kürze ein weiteres Buch zu Logic erscheint: Genaue Ausführungen über die neuen Effekte inklusive 500 Presets von Peter Gorges und Ralf Kleinermanns. Das ist sicher was für jeden... Wer bleibt noch? Diejenigen, die von einem anderen Sequenzer her kommen, diejenigen, die völlig neu einsteigen und jene, die von einer sehr viel früheren Version aufsteigen (Hardwarekauf eingeschlossen). Für diese bietet das Buch viele sehr interessante Tipps und Verfahrensweisen, die in keinem Handbuch stehen. Exzellent sind hier Hardwarekonfiguration und Mischpulttheorie. Einzige Voraussetzung: Ohne paralleles Durcharbeiten des Handbuchs geht gar nichts, da die grundlegenden Logic-Begriffe einfach vorausgesetzt werden. Gehört man zur genannten Zielgruppe, erhält man ein didaktisch sehr gut aufgemachtes und praxisnahes Buch, das den Spaß an der Arbeit mit Logic nicht zu kurz kommen lässt. Der Preis von rund DM 40,- ist zwar an der Grenze für 200 Seiten, aber man darf die weiterführenden Möglichkeiten von CD-ROM und den Internet-Angeboten nicht verkennen. Und wer 1500 Mark für seine Software ausgibt, sollte auch dazu noch fähig sein. Hier spreche ich also mal eine Empfehlung aus; zu Wizoo sage ich: Weiter so eingängig, kompetent und unterhaltsam - aber bitte mit etwas schöneren Schaubildern. 
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Auf dem Prüfstand stehen hier die Wizoo Guides für 
Liest man in den diversen Mailing-Listen und Diskussionsforen mit, fällt auf, dass ausnehmend viele Probleme aus den individuellen Rechnerkonfigurationen der User resultieren. Da spielen sich menschliche Dramen ab, denen der erste Teil der Wizoo Guides Rechnung trägt; beinahe ein Drittel des Buches besteht aus Tipps und Tricks rund um die Hardwarekonfiguration, auf dass Logic perfekt laufe. Hier bekommt man wirklich alles detailliert erklärt, was man sich sonst eben in besagten Foren von Leuten sagen lassen muss, die es womöglich auch wieder nicht genau wissen. Dave Bellingham kümmert sich um sämtliche Aspekte und Fehlerquellen, die bei Logic für Ärger sorgen können, inklusive der richtigen Sound- und MIDI-Karten. Wer also zusammen mit Logic gleich ein neues Computersystem anschaffen will, liegt hier genau richtig. Einsteiger werden zwar ein wenig vor den Kopf geschlagen, weil Bellingham natürlich für professionelles Arbeiten professionelle Komponenten (zu professionellen Preisen) anführt, aber der Aha-Effekt bleibt unbestritten. Wer schon einen Rechner besitzt, kann hieraus zumindest ersehen, was seine nächsten Anschaffungen sein sollten oder warum Logic nicht korrekt funktioniert. Dicker Punkt für diesen Abschnitt!
Wie ist das Ganze nun verpackt? Dave Bellinghams Schreibe ist in lockerem, ansprechendem und unterhaltendem Ton gehalten, ohne gleich auf das Dudu-Niveau so mancher penetrant schulterklopfender Musik-Profis abzurutschen. Nie bekommt man den erhobenen Zeigefinger zu sehen, alles ist einfach und anschaulich erklärt, unterstützt durch einen großen Schriftsatz, augenfreundlichen Zeilenabstand und didaktisch sinnvolle Aufzählungen, Bedienungsabläufe und Hinweise. In den Marginalien finden sich zusätzliche textbegleitende Tipps, Warnungen oder Hinweise auf CD-Files, die das eben Beschriebene praktisch veranschaulichen sollen. Lesen und "Lernen" machen also Spaß, und der muss sein, angesichts der oft frustrierenden Handbuch-Lektüre. Erwähnen sollte man auch Index und Glossar, in denen tatsächlich auch die richtigen Begriffe mit den richtigen Seitenzahlen zu finden sind. Keine Selbstverständlichkeit, hier aber vorbildlich. Auch wird bei Nennung diverser Webadressen Unterstützung über das Buch hinaus, inklusive kostenloser Wizoo-Hotline, FAQ und "Updates" angeboten. Auch das ist eher unüblich, aber eine konsequente Fortführung des Gesamtkonzeptes der Firma Wizoo. Printmedium und Internet gehören hier also quasi zusammen, was gerade für Elektronikmusiker ohnehin unumgänglich erscheint. Bellinghams "Befehl" sich jetzt sofort ein Modem zu kaufen und das Internet zu nutzen könnte aber auf den ein oder anderen trotzdem etwas überschwänglich wirken. ;-)
