MEMI Software-Test

 

Magix Music Studio 2003 deLuxe

Audio/MIDI Production Suite

 

Hersteller/Vertrieb Art der Software erhältlich für Preis
Magix AG komplettes Musikstudio aus Win 32 Bit € 69,95
  Sequenzer und Audio-Editor    

 

PackageWieder nimmt Magix je ein abgespecktes Logic und Samplitude und bastelt daraus sein music studio deLuxe (msdL). Das Ganze wird dann aufeinander abgestimmt und zu einem interessanten Preis angeboten. Hier muss nun Jeder selbst entscheiden, ob ihm die Möglichkeiten des msdL reichen, oder ob er unbedingt die gesamten Möglichkeiten der großen Brüder, oder anderer teurer Profiprogramme benötigt. Wenn man sich nicht von professionell klingenden Namen blenden lässt, wird vielen „Home–Anwendern“, msdL genügend Möglichkeiten bieten, ihre musikalischen Vorstellungen damit in die Tat umzusetzen.
Das msdL besteht aus zwei Gundprogrammen, dem Midi– und den Audiostudio die getrennt voneinander aufgerufen werden ( Für Einsteiger, das Midi – Studio ist nicht nur für Midi gedacht, sondern ist der eigentliche Hauptteil, in dem der gesamte Song; also sowohl Midi – und Audiodaten, arrangiert wird).

Das Midi - Studio

Die 2000 Midi und 48 Stereo -Audiospuren, des Midi Studio, dürften wohl kaum Jemand im Homestudio - Bereich zu wenig sein. Auch 4 Stereo Out, und die 6 Editoren zur Songbearbeitung sind oft mehr als benötigt und wer es braucht dem wird auch ein Notendruck mit Song Texten geboten. Also bei den Bearbeitungsmöglichkeiten sind schon mal keine großen Unterschiede zu teureren Produkten auffallend. Der automatisierbare Mixer bietet 48 Effekt-Inserts und 2 Master – Inserts, ist somit auch für komplexe Projekte ausreichend. Bis hier gibt es eigentlich kaum Unterschiede im Angebot der verschiedenen Sequenzerprogramme, deshalb ist natürlich mehr die Frage der Bedienbarkeit und Funktionalität entscheidend. Da es sich ja hier um einen Ableger von AudioLogic handelt, kann man von der Erfahrung jahrelanger Entwicklung in dieser Hinsicht profitieren. Allerdings hier ein Hinweis auf Anwender die sich das erste Mal mit einem solchen Programm beschäftigen, es ist schon etwas mehr Einarbeitung als z.B. in den music maker nötig. Ggf. entscheidet die Frage welches Programm dieser Art man wählt, die mitgelieferten Effekte und virtuellen Instrumente. Enthalten im Midi Studio sind 14 Echtzeit – Effekte ( Hall, Echo, Verzerrer, Chorus, Filter, PitchShifter, 15-Band-Graphik-EQ u.s.w.) enthalten. Und jetzt tauchen die ersten Unterschiede zu teureren Programmen auf, nicht nur in der Vielfalt, sondern in der Qualität der Effekte. Die im msdL mitgelieferten Effekte klingen durchaus brauchbar ( wobei das immer eine Frage des Anspruchs ist), werden aber selbstverständlich von der Qualität teurerer Programme übertroffen. Nur werden aber selbst die mitgelieferten Effekte aus den teureren Programmen oft durch PlugIns über die VST oder DirectX Schnittstelle ersetzt. Da dies im msdL ebenfalls möglich ist, stellt sich dann auch hier die Frage, ob dann nicht sowieso das preiswertere Produkt msdL ausreicht. Das gleiche gilt natürlich für die mitgelieferten virtuellen „VST – Instrumente“. Magix music studio deLuxe enthält folgende:
Den Percusor, der analoge Klänge simuliert, den Carpet Sweeper für Flächensounds, den Virtuellen Sampler SAMP7 (SF2,EXS), M – TB6 Bass-Synth, neues ezPiano und vier neue Drum – Module ( Tech, HipHop,Rock, ACCU –Pop-)

Das Audio – Studio

MultimaxGerade hier kann Magix seinen besonderen Trumpf ausspielen, nämlich ein abgespecktes Samplitude. Durch Anwendung der grundsätzlichen Engine von Samplitude liegt hier ein starkes Werkzeug vor. Hier stehen zur Aufnahme Metronom und Tuner, Multi–Track-Mixer, sowei 64 Stereo Kanäle zur Verfügung. Außerdem diverse Echtzeit-Effekte: Hall, parametrischer 4-Band-EQ, Dynamics, Stereo Enhancer, zeichenbarer FFT-Filter, graphischer 10 – Band EQ, Multi-Band-Kompressor, Vocoder, Röhrenstärker Simulation. Weitere Audio – Tools sind Magix AmpSimulation, Reverse, Resampling, Tempo- und Tonhöhenanpassung, Echo, Surround& Raumsimulator, Drum-Loop-Funktion.
Angeboten wird das Ganze in Non-destruktiver WAV – und MP3 Bearbeitung mit bis zu 100 mal Undo/Redo. Da die Engine eben von Samplitue stammt, funktioniert das auch alles tadellos. Bei dem Klang der Effekte gilt natürlich wieder, für den Preis ....sehr gut! In dem Zusammenhang wurde mir öfters die Frage gestellt warum es dann eigentlich noch einen music maker gibt. Nun auch für das Audio Studio gilt, ein wenig mehr Einarbeitung als in den music maker ist schon nötig, und ein wenig mehr Power des PC ist auch nicht schlecht (s. Systemvoraussetzungen).
Für das Mastern eines Songs biete das Audio- Studio noch einen Magix MultiMax Multi-Band-Kompressor (toller Name), einen Master-10-Band-EQ, sowie Hilfsmittel zur Sound-Restauration (Denoising, Declipping, Dehissing) und –Optimierung( Stereo-enhancer, Normalize).

Sonstiges

Schnittstellen:
VST 2.0, DirectX, ASIO und ASIO 2-Treiber Support, Windows XP Unterstützung Synchronisation zu SMPTE,MTC,MC (Master&Slave)

Import/Export:
Export 24-Bit-WAV, Import 24 Bit und 32 Bit Float WAV MIDI (GM,GS,XG) WAV, WAV mit Codec, MP3 (Decoder mit 20 freien Runs) AIFF,AVI,MOV Export von Streaming Audio (WMA,RealAudio,QuickTime)

Besonderes:
Einlesen und Brennen von Audio CD und Projekt-Backups Internet Publishing, Music Mail

Systemvoraussetzungen:
Laut Magix mindestens für Midi 200 Mhz, 32 MB RAM, für Audio 300 Mhz 64 MB RAM. Nun, da würden die Möglichkeiten des Programms wohl kaum zum tragen kommen. Ich habe meinen Test auf einem Athlon, 512 MB RAM ,Soundblaster Live, und auf einem P 2,4 512 MB RAM, Terratec EWX 24/96 durchgeführt. Auf dem P 2,4 lief selbstverständlich alles ohne besondere Vorkommnisse, auch größere Projekte wie z.B. 6 Audiospuren, 3 Spuren mit virtuellen Instrumenten ,12 Midispuren die ihre Signale auf den zweiten PC schickten um dort VirSyn Terra zu betreiben und Plug Ins zur Soundverbesserung.
Das gleiche auf dem Athlon brachte diesen dann so langsam ins schwitzen, vor allem als ich anfing an den virtuellen Instrumenten ( Magic Carpet, M-TB6, SAMP 7) im laufenden Betrieb „herumzudrehen“. Irgendwann verabschiedete sich der Kasten dann. Allerdings scheint dies vor allem daran zu liegen das die Soundblaster Live keine Asio Treiber hatte, also mit einer vernünftigen Karte sicher „mehr drin“ wäre . Wenn ich an den virtuellen Instrumenten im „Stillstand“ drehte, und dann den Song startete, trat das Problem des Absturzes i.ü. nicht auf: Es gab dann nur ein paar Aussetzer /Hacker beim Abspielen, die erst verschwanden, als ich auch noch die Sound – PlugIns entfernte.

Handbuch :
Das echte (Papier) ist für den Einstieg ausreichend und mit einem guten Tutorial versehen, die Expertenfragen werden dann auf dem virtuellen CD Handbuch genauer erklärt. Beides ist verständlich.

Fazit

Wie viel Programm braucht der Home - Anwender ? Nun das muss natürlich Jeder selbst entscheiden, aber ich denke vielen wenn nicht sogar den meisten „Nichtprofis“, dürften die Möglichleiten des Magix music studios deLuxe ausreichen. Die grundsätzliche Qualität wird schon dadurch garantiert das msdL ja ein Ableger zweier Spitzenprodukte ist, die eben aus dem professionellen Bereich stammen. Auch wenn diesmal zum Vorgänger keine großen Sprünge wie beim music maker erfolgt sind, kann die Weiterentwicklung des Produktes msdL als geglückt angesehen werden. Deshalb betrachte ich aus meiner Sicht das msdL auch in der neuen Version als preiswerte und ausreichende Möglichkeit für die Grundausstattung eines „Homestudio“.


Weiterführende Links bei MEMI:

Weitere Links zum Thema:

Weitere Tests bei MEMIs Equipment & Recording Magix AG (Hersteller)
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Autor: Adrian Winkel, 16.03.2003 Ein Service von MEMI.