Hemisphere: Inversion
von
Wilhelm Lücken
Freunde der Space-Musik aufgepasst: Mit ihrem neuen Album Inversion
haben Hemisphere sich ein unumstößliches Denkmal gesetzt.
Der Begriff Schönheit muss hier neu definiert werden. Track 1 bis 3
sind von vollendeter Perfektion und galaktischer Schönheit, dass ich
mich vor Begeisterung kaum bremsen kann. "Psychodelic Friends Create" ist
ein genialer, kurzweiliger, mit gedämpften Rhythmus beseelter Einstieg
in ein prachtvolles Album, das seines Gleichen sucht.
Der Übergang zu "A new Point of View" ist kaum wahrnehmbar, so
wunderbar miteinander verflochten. Es kristallisiert sich ein spaciges,
mächtiges, zauberhaftes Stück, vergleichbar mit Jonn Serrie in
seiner besten Space-Music-Art. Auch "The Inversion of Mind" beginnt irgendwo
im vorherigen Track, schließt dieses Trio mit hypnotischem,
berauschendem Rhythmus ab. Elektronische Musik vom Feinsten!
Wer jedoch die Befürchtung hat, nach drei Tracks sei die Luft schon
raus, wird eines Besseren belehrt. Auch die nachfolgenden
aussergewöhnlichen Songs sind voller atmosphärischer Tiefe.
Space-Music im üblichen Sinne, die den Hörer in die Unendlichkeit
des Weltraums katapultiert, ist eigentlich nicht das Ding von Hemisphere.
Schon die Titel der aktuellen CD wie z.B. "It's a Way Shamans Go", "Singing
the Crazy" oder "Black and White belongs together" deuten auf irdische,
menschliche Thematik hin. Ja, das ideale Auditorium wäre eine Kirche,
gut geeignet für die Umsetzung der andächtigen, melancholischen,
dunklen, experimentellen, animierenden und absolut wunderschönen
Hemisphere-Musik. Aufnahmetechnisch hervorragend. Ein Muss für
Liebhaber der ruhigen, edlen Klänge und für mich der
Höhepunkt elektronischer Musik im ersten Halbjahr 2000!
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