Review
 
 
Genres: Electronica
Medium:CD
Jahr:2001
Tracks:8
Spielzeit:58:03
Bezug:Guido Negraszus Music, Welschstr. 26/1, 74080 Heilbronn
Mehr von Guido Negraszus:
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Crossroads
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Guido Negraszus: Ramble

von Frank Korf

Nach dem Memories & Dreams-Doppelschlag aus dem Jahre 1998 war es eine ganze Weile wieder ruhig geworden um Guido Negraszus. Nun erscheint im April 2001 aber eine neue CD: Ramble - zu deutsch "Streifzug" ist der Titel der neuen Scheibe.
Reisen dienten Guido Negraszus ja schon immer als Inspiration zu seiner Musik. Nach Afrika, Australien und Asien waren es dieses mal Englandreisen, die Spuren in der Musik hinterlassen haben. Guido will diese CD aber auch als Streifzug durch unterschiedlichste Stimmungen verstanden wissen.

Unterschiedliche Stimmungen finden sich in der Tat auf der CD: Der Opener The Glory Part I und der Schlußtrack The Glory Part II sind symphonisch, ruhig, warm, Musik mit mehrstimmigen Streichern.
Doch gleich der zweite Titel Balance läßt den gerade entspannt in den Sessel gesunkenen Hörer aufschrecken und Fans, die Memories & Dreams I für Guidos beste CD halten, wahrscheinlich in schieres Entsetzen verfallen (und der Black Swan-Fraktion geht's nicht besser): Ein sehr viel modernerer Titel mit eher kühlen Klängen, vor allem aber ziemlich hektisch, keine über das Triviale hinausgehenden melodischen Parts. Trance On Me ist dann wieder ein typischer Negraszus-Titel mittleren Tempos, streckenweise sehr sequenzbetont.
Surfing Deep bietet dann aber gleich den nächsten Kulturschock: Erneuter drastischer Temperatursturz, Negraszus-Wiedererkennwert nahe null - solche Sounds hätten vielleicht auf einer Digital Art-CD weniger überrascht.
Getreu dem Motto "Mit Zuckerbrot und Peitsche" geht's denn auch weiter, The Sun Fields gehört wieder in die Rubrik "Zuckerbrot". Die letzten Minuten dieses Titels, in denen Lothar Maag wieder kräftig in die Saiten greift, dürfte die Black Swan-Fraktion vielleicht ein klein wenig besänftigen.
Ab hier renkt es sich denn aber langsam ein, The Water Dance geht auch wieder als Negraszus-typisch durch.
Und schließlich das Titelstück: Ramble füllt mit 23:17 einen nicht gerade geringen Teil der CD. Ein einfacher, kleiner, eingängiger Melodiefetzen hält diesen Titel zusammen, der für sich alleine schon einen Streifzug durch die Bandbreite von Guidos Musik bietet.
Den Schluß macht dann wie bereits erwähnt wieder The Glory.

Guido hat in den vergangenen Jahren z. T. recht unterschiedliche Musik gemacht, in der aber immer seine Handschrift zu erkennen war. Vielseitigkeit ist generell ja auch zu loben. Die Richtung, die er mit Titeln wie Balance oder Surfing Deep einschlägt, ist mein Fall allerdings nicht - das paßt nicht zu Negraszus, die Titel wirken auch auf dieser CD eher wie Fremdkörper. Die restlichen Titel kommen mit Ausnahme von The Glory leider auch über ein gesundes Mittelmaß nicht hinaus - man ahnt zwar, was Negraszus kann, im Vergleich zu früheren CDs ist Ramble aber eher enttäuschend.