Sampler: Cafe del Mar Volumen Ocho
von
Frank Korf
Café del Mar, die Mutter aller Ibiza-Sampler,
geht in die achte Runde. Nachdem Josè Padilla, der Vater der erfolgreichen
Compiliation-Reihe, nach Folge 6 ausgestiegen war, scheint nun auch Bruno Le
Petre, der Teil 7 zusammenstellte, bereits Geschichte zu sein - für Volumen
Ocho zeichnen Luke Neville und Ben Cherill verantwortlich.
Das Booklet zeigt Fotos einer jungen Dame, die in nicht allzu tiefem Meereswasser
schwimmt und taucht. Und auch der Name Café del Mar
verspricht leichte, lockere Musik für heiße Sommertage. Kann sich
die Lady von den Klängen sanft durch's Wasser ziehen lassen?
Nun, ich fürchte direkt beim Opener Utopia
von Goldfrapp muß die gute Frau Wasser schlucken. Der Titel kommt für
Café del Mar-Verhältnisse schon recht
schwer daher, die Musik tendiert in Richtung Klassik. Das ist aber nur der Auftakt
für einen ausgiebigen Tauchvorgang, der während Any
Other Name von Thomas Newman, einer Piano-lastigen Ballade, ansteht.
Afterlife bringen die Schwimmerin dann endlich zurück ans Sonnenlicht.
Das Duo Steve Miller und Rachel Lloyd scheint für die Teilnahme an dieser
Compilation-Reihe ein Abo zu haben. Sunrise ist denn
auch ein sanfter Titel mit akkustischer Gitarre.
Doch nach 6:27 Minuten an der Sonne geht's dann umso heftiger auf Tauchstation:
Es folgt Worthless von Dido. (Diesen Titel könnte
man wahrscheinlich genauso gut Brüderchen Rollo "Faithless" Armstrong
zuschreiben, Didos Gesang setzt erst nach der Hälfte des knapp 8 Minuten
langen Titels ein.) Tonnenschwere elektronische Klänge drücken unsere
Lady auf den Meeresboden, keine Chance zum Auftauchen.
Nach diesem etwas planlosen Auftakt fängt sich die Compilation dann so
allmählich und bietet die Musik, die man erwartet. Die Dame darf sich am
Strand noch auf einen Pina Colada freuen, serviert
von Digby Jones, den sich auch der Hörer nicht entgehen lassen sollte.
Auch Day By Day von Mark de Clive-Lowe sei als Anspieltipp
genannt.
Fazit: Hörenswert sind die Titel allesamt, keine Frage. Aber die Zusammenstellung
besonders im ersten Drittel der CD wird manchen treuen Café
del Mar-Hörer irritieren und schadet somit letztlich der Marke.
|