Vangelis: Mythodea
von
Frank Korf
3 Jahre ist es bereits her, daß die letzte Vangelis-CD erschienen ist.
Und El Greco war auch nur eine überarbeitete
Fassung der bereits früher erschienenen A Tribute to
El Greco. Nun gibt es also endlich eine neue CD, Mythodea,
"Music for the NASA mission: 2001 Mars Odyssey".
Auf einigen seiner früheren CDs hat sich Vangelis ja bereits vorsichtig
in den Bereich der klassischen Musik vorgetastet - man erinnere sich dan die
Zusammenarbeit mit Monserrat Cabbale oder den Chor auf 1492. Nun aber macht
er mit Mythodea aber einen gewaltigen Sprung hinüber
in dieses Genre. Mit von der Partie sind das London Metropolitan Orchestra,
der Chor der griechischen Nationaloper sowie die Soprane Kathleen Battle und
Jessye Norman. Und das Ergebnis hält, was dieses Aufgebot verspricht: Die
Musik klingt gewaltig, bombastisch. Wenn man das überhaupt mit früheren
Vangelis-Werken vergleichen kann, dann vielleicht noch mit Conquest
of Paradise.
Für den ein oder anderen eingefleischten Vangelis-Fan mag diese Scheibe
ein Kulturschock sein: Das ist nicht mehr der Vangelis aus den späten
80ern, die Zeiten von Chariots of Fire und Direct
scheinen endgültig vorbei. Wer Vangelis wegen seiner Ohrwürmer, seiner
sanften Melodien schätzen gelernt hat, könnte hier enttäuscht
werden: Die gibt es hier nicht, eingängig ist die Musik nicht. Wenn man
sich Vangelis letzte Versuche in dieser Richtung in Erinnerung ruft - man erinnere
sich an die grausige Oceanic - ist dieser Weg, den
er hier einschlägt, aber sicher der bessere. Diese Musik hat was.
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