Review
 
 
Cover
Genres: Dance, Electronica, World Fusion
Medium:CD
Jahr:2001
Tracks:13
Spielzeit:54:02
Bezug:www.amazon.com, www.silenzio.de
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4 Bewertungen:
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Pkt 012345678910
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Sampler: Tribal Groove

von Matthias Spittler

"Tribal Groove" - klingt nach hämmernden Bassdrums, knarzenden Bässen und fiependen Electro-Sounds? Weit gefehlt, wie das Cover unschwer erkennen lässt, denn darauf tummeln sich Indianer und exotisch anmutende Tänzerinnen (*lechz*).
World Musik ist es. Wer jetzt vorsichtshalber den Alibi-Poncho auspackt um die Panflötencombos von Zeil, Marienplatz oder Kudamm entgegenzunehmen sei beruhigt, die CD hält was sie verspricht. Hier hat vieles seinen Platz, aber die angesprochenen Panflöten-Combos bleiben (zum Glück) außen vor.

Tribal Groove ist eine äußerst gelungene Mischung aus elektronischen und natürlichen Instrumenten, Stimmen und Gesängen, die der CD ihren eigenen Charakter verleihen, wobei die elektronischen Aspekte immer eine unterstützende Funktion haben, also lediglich das Grundgerüst für Didgeridoo, Tabla, Kalimba oder ausgefeilte Pecussions bilden.

Die musikalische Palette reicht von "clubtauglich" über "Sofa-Chill" bis zu orientalisch angehauchten Stücken, was mir insgesamt sehr entgegenkommt, denn nichts ist langweiliger als eine (Chillout) Compilation, bei der man den Eindruck hat, dass der der eine Künstler dem anderen über die Schulter geschaut hat, um ja nicht aus dem Rahmen zu fallen.

Der Opener "Call the tribes" fängt vielversprechend an und zeigt quasi, wo es musikalisch hingehen wird, schafft es aber nicht, mich als Zuhörer zu fesseln, dazu ist er einfach nicht atmosphärisch genug. Er ist, wie die gesamte CD sehr sauber und druckvoll produziert aber im Vergleich zu anderen Tracks eines der schwächeren Stücke.
Richtig gut ist der zweite Track "Arunda" von Keiya. Schöne Flächen, ein "dicker Hose Bass" und eine Wahnsinns-Atmosphäre. Ich muss gestehen, so etwas hätte ich auf dieser CD nicht erwartet. Doch das ist nicht das einzige Highlight. Track 6 "Didji Dance" läuft bei mir auf "heavy rotation": 4-to-the-floor und dazu ein Didgeridoo, das den handelsüblichen Vocoder alt aussehen lässt. Alleine dieser Track sollte reichen um die CD zu kaufen :-)

Was mir weniger zusagt sind die ab und an eingestreuten orientalischen Elemente, so z.B. in Track 7 "Khatar". Irgendwie schaue ich da immer erwartungsvoll auf meinen Ikea Bettkasten, aber es kommt einfach keine Schlange heraus. Das aber ist nicht weiter schlimm, denn
a) wüsste ich gar nicht was ich mit der Schlange machen soll und
b) gibt es weitere Highlights zu vermelden.

So wartet z.B. Track 12 "Crazy Horse" mit treibenden Percussions jenseits von Planet Earth und Konsorten auf und der letzte Track "Sunbear/Ohm Man" ist ein echter Knaller, ein Track für Herz und Seele. Es ist einer der wenigen Tracks auf Tribal Groove, bei dem nicht der percussive Aspekt der Musik im Vordergrund steht, nein hier ist es - ganz klassisch - das gekonnte Zusammenspiel aus Gitarre und Vocals.

Wer seinen musikalischen Horizont etwas erweitern und ganz nebenbei auch noch prima Tracks hören möchte, der sollte sich Tribal Groove zulegen. Tribal Groove bietet auch dem "ungeübten" Hörer einen einfachen und dennoch spannenden Einstieg in das Genre "World Music". Auch wenn der ein oder andere Track nicht mein Gefallen findet, für eine Compilation ist die CD sehr abwechslungsreich zusammengestellt, in sich stimmig und zudem gespickt mit Songs, die es wert sind einem größeren Publikum nicht länger vorenthalten zu bleiben.