Review
 
 
Cover
Genres: Breakbeats, Crossover / Experimental, Dance, Drum'n'Bass
Medium:CD
Jahr:2002
Tracks:11
Spielzeit:60:52
Bezug:www.meet-music.com
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16 Bewertungen:
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Pkt 012345678910
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Sampler: Diversity United

von Matthias Reinwarth

Nanu, eine CD von einem Online-MP3-Portal? Und dann noch von einem der kleineren, doch dafür sehr sympathischen mit einer rührigen Online-Community?

Aber von vorne: Seit Dezember 2000 gibt es Meet-Music und seitdem hat sich das MP3-Portal zu einem kleinen, feinen Hort beachtenswerter Online-Musik entwickelt. Abseits von dem Charts-Getue anderer Portale und immer noch kostenlos findet der Hörer hier die ein oder andere Perle unabhängiger Musikproduzenten, die Artists erhalten aussagekräftige Rezensionen und alle zusammen bilden eine ziemlich eingeschworene Gemeinschaft. Und die hat sich nun zusammengetan und mit Unterstützung der Meet-Music-Macher in finanzieller Eigenregie eine erste CD erstellt.

"Diversity United" heißt das Werk und der Name ist Programm. 11 Tracks aus dem Artists-Lineup der Meet-Music Site bezeugen, dass hier mit das Feinste am Start ist, was man heutzutage auf Online-Portalen finden kann. Die Befürchtung, dass hier nur schnell mal irgendeine Compilation um der Compilation willen ("He, schau mal, wir haben auch ne CD") gemacht wurde, kann schnell ad acta gelegt werden. Die ganze CD ist unter "positive Überraschung" zu buchen: Die Tracks sind liebevoll zusammengestellt und man kann die CD auch guten Gewissens an einem Stück hören, selbst wenn man logischerweise nicht jeden vertretenen Style mögen wird. Eine ebenso liebevolle, masternde Hand hätte sicher der CD gut getan, da Dynamiksprünge den ein oder anderen hektischen Griff zur Fernbedienung notwendig machen, aber das ist auch schon der einzige wirkliche Kritikpunkt.

Dann doch lieber zur Musik und zu meinen Anspieltipps: Daniel Wandke a.k.a. bacoo fx! liefert einen drum-orientierten, jazzigen Breakbeat-Kracher (Track 2 - "Drum'n'break"), der einen Vergleich etwa mit Propellerheads nicht scheuen muss. Kim Martell steuert, in gewohnter Professionalität, einen Dancefloortrack (Track 6 - "La Luna [live at the lost cabin]") bei, der echte Ohrwurmqualitäten hat und eine Zierde für kommerzielle Label-Compilations wäre. Aber auch die experimentellere Fraktion wird bestens bedient, wenn Aleksander (aljen) Jensko den Hörer mit "Fermat Proven" auf eine Klangreise der besonderen Art mit Zwang zum Kopfhörer-Abhören bei Dunkelheit und einem ganz kleinen Gläschen Rotwein mitnimmt.

Gratulation an das Team um Alexander "Grobi" Grebenstein (der sich mit seinem "Projekt Minx" und Track 8 ebenfalls verewigt hat) für den gelungenen Erstling einer online-Portal-Compilation, der praktisch alle zu erwartenden Fehler (zu breites Spektrum, qualitative Ausreisser nach unten hin) umschifft und ein erstaunlich professionelles Gesamtprodukt aus den Projektstudios zu den CD-Hörern gebracht hat.

Meine Empfehlung: Erst mal bei Meet-Music im Web vorbeisehen (www.meet-music.com), ein paar Tracks probehören (bevorzugt von die Artists der Compilation) und dann die CD bestellen. Beeilung ist geboten, die Auflage ist wohl nur klein. Hoffen wir, dass das angestrebte Ziel, die Erweiterung der Hörerkreise, mit dieser CD ein Stück weit erreicht wird.