Review
 
 
Cover
Genres: Electronica, Elektro-Pop
Medium:CD
Jahr:2003
Tracks:17
Spielzeit:
Bezug:amazon
Mehr von Schiller:
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Leben (2003)
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Zeitgeist (1999)
16 Bewertungen:
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Pkt 012345678910
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Schiller: Leben

von Wilhelm Lücken

Ja ... es gibt ein LEBEN vor dem Tod! Mit dieser Erkenntnis will das Elektronik-Pop-Projekt SCHILLER den Hörer auf Wolke 7 entführen, und ich kann euch sagen, es gelingt! Was CHRISTOPHER VON DEYLEN da im Alleingang vollbracht hat, ist schon ein kleines musikalisches Weltwunder! Der Titel ist Programm: Leben ... so schlicht, so einfach, so elementar und global.
Mit Unterstützung von weltweit bekannten Sänger und Sängerinnen (Sarah Brightman /Klassik, Peter Heppner/Wave-Gothic, Kim Sanders/Pop, Veljanov/Gothic, Mila Mar/Pop) erlebt der Hörer einen Hype wie es ihn früher mal bei ENIGMA-1 gab.

Schon mit der Tatsache, dass die Akte-X-Synchronsprecherin ihr ...Willkommen in der neuen Welt von Schiller... ins Intro haucht, wird jedem klar, dass Herr von Deylen keineswegs versucht die Musik neu zu erfinden, sondern die vertrauten Pfade des erfolgreichen Vorgänger-Albums zu betreten. Bei SCHILLER jedoch kommt es auf das WIE an, und man wird feststellen, dass LEBEN im Vergleich zu WELTREISE kompromissloser, runder und vollkommener ist. Experimente aus der Synthie-Trickkiste und Gänsehaut-Melodien halten sich die Waage. Die Titel, die Single-Potenzial haben sollen, sind eindeutig als solche erkennbar. Die Titel, die dies nicht brauchen, weil ihre Funktion darin besteht, das Album als Gesamtwerk strahlen zu lassen, versuchen es erst gar nicht. Deshalb kann es auch nie passieren, dass auf einen eigentlich perfekten Instrumental-Track (Einklang die tiefe Verbeugung vor den frühen TANGERINE DREAM und die ENYA-angehauchte Hobbit-Hymne Mittelerde) noch Gesang um des Gesanges Willen aufgeschraubt wird. Richtig phänomenal wie zu besten ENIGMA-Zeiten wird es in den Songs The Smile oder Babel.

CHRISTOPHER VON DEYLEN: Ein Titel mit Sänger muss nicht automatisch wie eine Radio-Nummer arrangiert sein  oftmals benutze ich Stimmen auch eher wie Sounds, wie Instrumente. Wenn ich im Studio testweise mal die Gesangsspuren stumm schalte, bleibt in all diesen Fällen noch immer ein spannendes Instrumental übrig.  Das trifft auf alle LEBEN-Titel zu: ein weiteres Indiz dafür, dass dieses Album Popgeschichte schreiben wird!