Robert Fox: Maya

von Will Lücken

Spannungsbögen aufzubauen, fantasievolle und orchestrale Sounds in musikalische Themenparks zu verwandeln, darin versteht sich der 55jährige Robert Fox, Lehrer für Theater und Kunst in Cheshire/England, zweifelsohne gut. War sein Vorgänger-Album "Underworld" ein düsterer Einblick in die feuerrote Welt der Dämonen und Huren, erzählt sein neuestes Werk von der lebhaft-bunten Maya-Kultur in Mittelamerika. Tatsächlich hat seine Musik immer was archaisches. Nicht selten glaubt sich der Hörer in einer gothischen Kathedrale wiederzufinden, das ist einerseits originell, könnte allerdings auf schmalem Grat von Bombast in Banalität abfallen. Robert Fox hält jedoch das Gleichgewicht und hat mit "Maya" ein imposantes, reifes, vielleicht sein bestes Album hingelegt. Die einzelnen Stücke klingen wie Soundtracks, mal schwermütig, euphorisch, aber auch düster und spannend. Wenn Filmproduzenten sein Talent entdecken würden, wäre der Film zumindest akustisch ein Genuss. Robert Fox bedient sich auf "Maya" seines unerschöpflichen Reservoirs für hypnotisierende Hymen-Sounds, bis er schlussendlich in einer elegischen Himmelfahrt mit Gruß an alle Vangelis-Fans abhebt.