Review
 
 
Cover
Medium:CD
Jahr:1998
Tracks:8
Spielzeit:60:31
Bezug:Mind over Matter
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9 Bewertungen:
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Mind over Matter: Avatar

von Frank Korf

Avatare - in der Vorstellungswelt der Hindus sind das gottgesandte Menschen, die immer dann auf der Welt erscheinen, wenn Unrecht, Lüge und Fanatismus drohen, die göttliche Schöpfung zu vernichten. So steht es geschrieben im Booklet zur neuen CD von Mind over Matter, der Combo von Asien-Freak Klaus Hoffmann-Hoock.

Nach Shambala, die sich mehr auf die ruhige Seite von Mind over Matter konzentrierte, geht es jetzt hier wieder in gewohnter Manier zur Sache. Die CD beginnt mit einem Knaller - oder besser gesagt: einem Donner, gefolgt von einem Orgel-Intro. Aber Thunderchild ist zweifelsohne eine Knaller: melodisch, eingängig, rhytmisch, kraftvoll, aber auch mit ruhigen Passagen. Manch einer sagte dem Titel schon Chartqualitäten nach. Übrigens der einzigste Titel, bei dem Dagi Daydream singt.
Den Titel gibt's gleich zweimal, einmal als Opener mit 7:08, dann noch mal zum Abschluß im 3 Minuten kürzeren Radiocut. Die zweite Version ist aber IMHO absolut überflüssig - es sei denn die MoMs schaffen wirklich den Sprung in die Charts. Das würde man ihnen zwar wünschen, ist aber wohl nicht so wahrscheinlich.

Weiter geht's mit Magic Garden: Zirpen, ein paar ruhige Klänge, bevor der Titel nach 3 Minuten schließlich anfängt, ruhig vor sich hin zu tuckern wie ein Diesel-Motor, begleitet von einigen Gesängen. Daran ändert sich die folgenden 8 1/2 Minuten auch nicht mehr viel. Aber nicht schlecht.

Zu Beginn von Freak Street unterhalten sich ein paar sicherliche sehr nette Leute in einer Sprache, der ich leider nicht mächtig bin. Musikalisch beginnt der Titel etwas unscheinbar, nimmt aber im Laufe seiner 7:49 immer mehr Fahrt auf, um in einem grandiosen Finale mit kreischender Gitarre zu enden.

Es folgt Avatar's Dream - ein Titel der ruhig, aber sehr angenehm vor sich hinplätschert, und schließlich das Mega-Stück der CD - zumindest was die Spielzeit anbelagt: Avatar dauert schlappe 20:33 und entstammt der gemeinsamen Session von Klaus Hoffmann-Hoock und Stephen Parsick. Wer Stephens Debut-CD Traces of the Past kennt, dem dürfte der Titel bekannt vorkommen: Close beneath the Surface und Avatar basieren wohl auf dem gleichen Material. Aber Klaus Hoffmann-Hoock und seine Mannen haben noch kräftig dran gearbeitet und noch einiges um die treibende, analoge Sequenz (typischer Stephen Parsick-Stil) drumherum gelegt, die das Stück in weiten Teilen dominiert. Wer den Titel mit Kopfhörer höhrt, dem dürften nachher die Ohren dröhnen.

Beyond wurde beim Konzert in Sonsbeck-Hamb im August 96 live aufgenommen. Hier kommt aber wieder die meditativ-ruhige Seite von Mind over Matter zum Vorschein, der ich nicht so viel abgewinnen kann.
Bleibt noch der bereits erwähnte Radiocut von Thunderchild zum Abschluß.

Fazit: Vertraute Klänge von Mind over Matter. Wer die Musik mag - und ich kenne wenige EM-Liebhaber, die sie nicht mögen - dem sei die CD durchaus empfohlen.